Die Lenzing AG verzeichnete im Jahr 2023 einen Nettoverlust von -593 Millionen Euro und stagnierende Umsätze. Die operative Leistung blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Organisation war übermäßig komplex, mit zu vielen Führungsebenen, unklaren Verantwortlichkeiten und langsamen Entscheidungsprozessen. Einige Standorte hatten aufgrund einer Kombination aus inkonsistenter Strategieumsetzung, hohen Kosten und einem schwierigen Marktumfeld mit Problemen zu kämpfen.
Bickel & Company und Lenzing starteten ein Wertschöpfungsprogramm (VCP) mit Fokus auf Kostenführerschaft, Gemeinkostensenkung und operativer Exzellenz. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehörten:
Für den erforderlichen Turnaround wurde eine umfangreiches Ertragssteigerungsprogramm aufgesetzt. Zu den Schwerpunkten gehörten eine Verschlankung der Konzernzentrale, die Steigerung der Profitabilität der beiden Geschäftsbereiche „Systems and Robotics“ sowie die Neuausrichtung und Verbesserung ihrer Führbarkeit.
Zudem setzten wir auf den Aufbau einer eigenständigen Roboterproduktion in Shanghai, um die beiden wichtigen Märkte in Asien und den USA besser bedienen zu können.
Bickel & Company hat innerhalb eines Jahres das ursprüngliche Ziel deutlich übertroffen und den Grundstein für weitere Fortschritte gelegt:
„Walter Bickel und sein CTO Team sind Umsetzer aus Leidenschaft. Sie denken immer ganzheitlich und verstehen es, in überzeugender Weise Strategie, Operating Model sowie notwendige Anpassungen bei Strukturen, Prozessen und Kostenbasis in operative Massnahmen zu übersetzen und dabei die Organisation mitzunehmen. Ihre Umsetzungskonsequenz und ihr integrierter Ansatz sind Garant dafür, dass ihre Massnahmen nicht nur kurzfristig in der GuV sichtbar werden, sondern auch nachhaltig zu einer deutlichen Steigerung der Unternehmens-Performance führen. Sie haben bei Lenzing die gesteckten Ziele des Performance Programms im definierten Zeitraum klar übererfüllt und somit eine solide Basis für eine erfolgreiche Finanzierungstransaktion geschaffen."
Der Turnaround gelang über klassische Kostenhebel in den Bereichen SG&A, Einkauf und Produktion, verbunden mit einer erheblichen Verschlankung von Prozessen und Strukturen. Darüber hinaus wurden eine neue Robotergeneration eingeführt, das Key Account Management gestärkt und die Berichts- und Controllingaktivitäten optimiert. Über drei Kapitalerhöhungen und eine umfassende Refinanzierung wurde die KUKA – u.a. aufgrund von Walter Bickels vertrauensvollen Beziehungen zur Kapitalgeberseite – finanziell stabilisiert und zukunftssicher aufgestellt.
Die Maßnahmen führten in allen Bereichen zu Ergebnisverbesserungen im zweistelligen Millionenbereich. All dies sorgte letztlich für eine Steigerung des Aktienkurses von anfangs 6 € auf 36 €. Walter Bickel übernahm nach Ende des COO-Mandats die Rolle als Leiter des Audit Committees im Aufsichtsrat. Nach Begleitung der Übernahme von Reis Robotics und SwissLog übernahm Walter Bickel zudem einen Sitz im Verwaltungsrat der SwissLog AG.